Schweiz

KALEIDOSCOPE – MAD C

Obwohl Kaleidoscope bereits ihr Ende genommen hat, verdient diese präzis und genau vorbereitete Ausstellung ein Review auf meinem Blog. Zusätzlich hatte ich die Ehre Claudia Walde, aka Mad C, selbst einige Fragen zu stellen. Dieses kurze Interview ist auf diesem Link hörbar!

Enjoy!

Die magische Symphonie der starken, dennoch zarten Kunstwerke von MadC setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

Kalligraphie – Spektralfarben – Transparenz.

Zusammen mit MadC zeigt die Kolly Gallery eine neue Ausstellung mit dem Namen Kaleidoscope vom 8. Dezember 2016 bis zum 7. Januar 2017.

15418315_716325095203301_6250530731083466106_o

Kaleidoscope – Swarovski and Preciosa Crystals on Woods, 20 x 20 cm, 2016/ Foto: Marco Prosch Photography

Für diese Ausstellung hat MadC das Konzept des Kaleidoskops, als Referenz zur Ausstellung im Jahre 2014 in der Kolly Gallery, wieder aufgegriffen. Sie wandelte leere Spray Dosen in Kaleidoskope um und fertigte kleine Glastücke aus ihren Kunstwerken an. Die präzise Abstimmung von spektralen Farbnuancen und Variationen, Helligkeit, Sättigung und Transparenz, die mit kalligraphischen Strukturen verbunden sind, ist in jedem einzigartigen Kunstwerk von MadC sichtbar. Jedes der Kaleidoskopmuster besteht aus 6’000 bis 20’000 funkelnden Swarovski und Preciosa Kristallen. Jedes Werk nimmt Wochen oder Monate in Anspruch. Jede Leinwand dieser Ausstellung hat ihre eigene Stimmung und ihren Charakter und ermöglicht somit dem Betrachter ein völlig individuelles emotionales Erlebnis. Ab dem Moment der eingehenden Betrachtung mit einem Kunstwerk tritt der Betrachter in eine synästhetische Wahrnehmung von Farben und Emotionen. Innerhalb der Ausstellung Kaleidoscope schafft MadC einen Platz ohne Zeit und Raum, wo Farben die Regeln machen. MadC ist eine Virtuose für Farbkompositionen, die es schafft, die Ausstellung zu einer synästhetischen sowie physischen Erfahrung zu machen.

15392817_716324998536644_6485013647058891459_o

Ausstellung Kaleidoscope, 2016 / Foto: Marco Prosch Photography

Claudia Walde alias MadC ist 1980 in Bautzen (DDR) geboren und in Äthiopien aufgewachsen. Sie hat Kunst und Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle und am Central Saint Martins College in London studiert. Ebenso hat sie einen Master-Abschluss in Grafik-Design. Sie ist nicht nur ein talentierter und aufstrebender Künstler, sondern auch ein professioneller Autor für Graffiti und Street Art, die ihre kulturelle und anthropologische Einsicht zeigen. Sie veröffentlichte Sticker City – Paper Graffiti Art (2007) und Street Fonts – Graffiti Alphabete aus der ganzen Welt (2011). Eines der bemerkenswertesten Stücke war die 700-Wall (2010) eine 700 Quadratmeter große Arbeit. Dieses Wandgemälde ist höchstwahrscheinlich die größte Graffiti von einer einzigen Person erstellt und wurde in vier Monaten fertig. Heute kann sie sich nicht mehr vor Anfragen nach Wandmalereien retten. Ihre riesigen Fassaden verteilen sich auf der ganzen Welt: Mexiko, USA, Großbritannien, Frankreich, Schweden, Deutschland, Tahiti.

MadC_Portrait_inCourtesy_MarcoProsch.jpg

Portrait Mad C in ihrem Atelier, Halle (Leipzig), 2016 / Foto: Marco Prosch Photography

Die Ausstellung fand vom 8. Dezember 2016 bis zum 7. Januar 2017 in der Graffiti fokussierten, Kolly Gallery, in Zürich statt.

Zum exklusiven Interview mit Mad C hier klicken.

-tdb-

Ascendant Cloud – Solo Show MIST

Ascendant Cloud – eine intergalaktische Reise ins Urbane Kunstuniversum

Die Kolly Gallery den französischen und international renommierten Graffiti Künstler MIST (Gillaume Lemarquier). Die Einzelausstellung mit dem Titel Ascendant Cloud (dt.: Aufsteigende Wolke) findet vom 27. Oktober bis 19. November 2016 in der Kolly Gallery in Zürich statt. Ein scharfer und kantiger und dennoch dynamischer Linienstil sowie explosive Farbkompositionen repräsentieren MIST’s Kunstwerke am Besten. In dieser Ausstellung zeigt MIST seine Geschicklichkeit nicht nur in Bezug auf seine technische Fähigkeiten, sondern auch in der konzeptionell ausgearbeiteten Vielfalt an Kunstwerken. Zunächst wird der Betrachter von der Fähigkeit des Künstlers zur Abstraktion und Verschmelzung des „Letterings“ und den  Charakteren, die er über die Jahre seiner künstlerischen Karriere entwickelt hat, überzeugt.

 

mist-aquarius-mixed-technic-on-canvas-150-x-150-cm-2016

Aquarius – mixed technic on canvas, 150×150 cm, 2016/ Foto: Kolly Gallery 2016

 

mist-self-service-mixed-technic-on-canvas-100-x-100-cm-2016

Self Service, mixed technic on canvas,  100 x 100 cm, 2016/ Foto: Kolly Gallery 2016

 

Ausserdem überrascht er mit monochromatischen sowie schwarz-weiss Kompositionen. Die Ausstellung erreicht ihren konzeptionellen Höhepunkt mit der kompositorischen Aneignung  des Werks einer zentralen Figur der Klassischen Moderne. Um Ascendant Cloud zu verstehen, springen Sie auf den Sternnebel auf und vertrauen Sie dem galaktischen Wächter auf eine unvergessliche interstellare Reise…

 

mist-green-lantern-ii-mixed-technic-on-canvas-100-x-100-cm-2016

Green Latern II, mixed technic on canvas, 100x 100cm/ Foto: Kolly Gallery 2016

 

mist-meet-piet-i-mixed-technic-on-canvas-100-x-100-cm

Meet Piet I, mixed technic on canvas, 100 x 100 cm, 2016/Foto: Kolly Gallery 2016

 

 

mist-portraitMIST entdeckt an den Gleisen des RER (Regional Express Rail) Ende der 80er Jahre das Graffiti. Fasziniert von dem, was er sah, sprüht er sein erstes Graffiti 1988. 1991 bekommt er die Chance, mit Futura, Keith Haring und Jean-Michel Basquiat im Musée National des Monuments Français auszustellen. Auch als Pionier der so genannten „designer-toys„, entwirft er Spielzeuge aus Vinyl, namens Orus, Malus, Lucius, die weltweit verkauft werden. Spezialisten stellen ihn in der urbanen Kunstszene neben Top Künstler wie Kaws und Futura. Heute widmet sich MIST vollständig der Skulptur und Malerei in seinem Atelier in Montpellier, wo er heute lebt. Die scharfen, kantigen und klaren Linien erinnern trotzdem an seine Wildstyle Pieces in den Strassen von Paris.

Vernissage: 27. Oktober 2016 ab 18.00 Uhr

Die Ausstellung läuft vom 27. Oktober bis zum 19. November 2016 in der Kolly Gallery
in Zürich.

 

-tdb-

EUROPA™- MOSES & TAPS™

Erstmals in Zürich präsentiert die Kolly Gallery in einer Einzelausstellung das deutsche Künstlerkollektiv MOSES & TAPS™. Die Ausstellung fand vom 16. Juni bis zum 16. Juli 2016 in der Kolly Gallery in Zürich statt.

Die Künstler MOSES & TAPS™ sind in der urbanen Szene in aller Munde. Ihre Ausstellung in Zürich heisst EUROPA™. Die Kolly Gallery zeigt eine zeitgenössische und doch zeitlose Ausstellung des Künstlerkollektivs. Aus mehreren unabhängigen Einzelteilen geht eine geschickte Kombination hervor, welche sich schlussendlich als ein Gesamtwerk offenbart. Die Einzelteile gliedern sich in vier Teile an drei bis vier Werke.

 

13422304_625754124260399_1714007662018418953_o

Kalisto, Io, Ganymed, Europa, 160x160cm(v. l. n. r.), Foto: Kolly Gallery 2016

 

Die Ausstellung, namens EUROPA™, ist eine Fortsetzung der FLICKWERK™ Serie. Es lassen sich aber auch weitere Werke aus der Reihe SCRATCHITI™ entdecken. Ganz besonders sind die SCRATCHITI™’s, denn sie zeigen eine weitere Technik des Graffitis. Bei der Kratztechnik (scratching) wird mit einem spitzigen Gegenstand die Oberfläche direkt angegriffen. Im Gegensatz zur Farbe aus den Spraydosen oder Tagstiften, können Kratzspuren nicht mehr entfernt werden. Eine Abstraktion und künstlerische Umsetzung dieser Technik lässt sich im unteren Bild PROTACTINIUM sehr gut erkennen.

 

Bildschirmfoto 2016-07-12 um 17.17.48

PROTACTINIUM, Spraypaint und Leuchtfarbe hinter Museumsglas auf Aluminium, 80x80cm, Foto: Kolly Gallery 2016

 

 

EUROPA™ ist nicht nur ein Ausstellungstitel sondern ebenso ein Statement, dessen Deutung im Auge des Betrachters liegen soll. Diesbezüglich lehnen MOSES & TAPS™ sich auf eine Aussage des französischen Philosophen Bernard-Henri Lévy an: „Europa ist kein Ort sondern einer Idee.“

13422272_625754150927063_4987116927398011898_o

Moses & Taps, Foto: Kolly Gallery 2016

13483101_625754147593730_1637513627908921543_o

Moses & Taps, Foto: Kolly Gallery 2016

 

Im Jahr 1994 begannen Moses und Taps unabhängig von einander den öffentlichen Raum zu gestalten. Sie konzentrierten sich beide jeweils auf ihr gemeinsames Medium: Spraydosen, Farbe und Züge. Im Jahr 2007 gründeten sie das Künstlerkollektiv TOPSPRAYER™. Ihr erstes Projekt INTERNATIONAL TOPSPRAYER™ beinhaltete 1000 Züge in 1000 Tagen zu sprühen, indem sie jeweils den Namen des anderen auf den Zug sprayten und sich gleichzeitig an die starren Regeln des Graffiti hielten. Dieses Projekt führte zu ihrem ersten Buch INTERNATIONAL TOPSPRAYER™, eines der erfolgreichsten Graffiti Bücher auf dem Markt. Dieses wird heutzutage sogar als Referenz im Gerichtssaal konsultiert. Somit haben TOPSPRAYER™ die Urteilsentscheidungen in Deutschland aktiv mit geprägt. Derzeit arbeiten sie an ihrem dritten Buch A.L.I.A.S., in dem sie eine dritte Künstlerpersönlichkeit ALIAS™ Preis geben.

 

-tdb-

Interview – Solo Show GRIS1

 

Die Kolly Gallery präsentiert die Einzelausstellung vom französischen Graffiti Künstler Gris1. Die Einzelausstellung findet vom 28. April bis zum 28. Mai 2016 in der Kolly Gallery in Zürich statt. Leuchtende farbvolle Kompositionen stehen für den Ausdruck seiner persönlichen Reflexionen der heutigen Welt. Die Ausstellung von Gris1 verfolgt ein bestimmtes Konzept, weshalb die Ausstellung den Titel Interview trägt. Jedes Kunstwerk hat einen Titel, der in Form einer Frage formuliert ist. Die Antwort soll dann vom Kunstwerk selbst repräsentiert werden. Ersichtlich wird dabei, dass er von Bild zu Bild etwas mehr verrät, wie er zur Kunst gekommen und was die Inspirationen für seine Kunstwerke sind.

 

AA AUTOPORTRAIT ok_small

Gris1, «Presente toi» 100 x 100 cm, Foto: Kolly Gallery 2016

 

AA KEITH2 ok_small

Gris1, «un artiste qui t’a marque?», 100 x 100 cm, Foto: Kolly Gallery 2016

 

AA SMILEY1 ok_small

Gris1, «ta manière d’aborder la toile?», 100 x 100 cm, Foto: Kolly Gallery 2016

 

Die Welt des Graffitis bedeutet für Gris1 Freiheit und Uneingeschränktheit, zwei Dinge die heutzutage immer rarer werden. Deshalb fokussiert er in seinem Style eine kindliche und spielerische Form des Graffitis, die nichtsdestotrotz eine politische Aussage haben kann. Die Monotonie des Alltags in den nordeuropäischen Staaten durchbricht er mit seinen unbeschwert farbigen Werken, die manchmal sogar eine surreale Wirkung haben. Da seine Kunstwerke immer im Bezug zum Alltäglichen stehen, sind figurative Sujets jeweils die Grundlage für seine kreative Welt. Gris1 versucht die Menschen auf seine Art und Weise zu erreichen, indem er ihnen aus ihrem alltäglichen Leben etwas zurückgibt, das gute Laune macht.

 

12894591_618616158297007_1883213773_o

Gris1, « une œuvre intemporelle pour toi?», 100 x 100 cm, Foto: Kolly Gallery 2016

 

Gris1 wurde 1988 in Épinal (FR) geboren und ist heute in Paris tätig. Er ist Mitglied von Da Mental Vaporz (DMV) Crew, die im Süden von Frankreich in den 80er Jahren gegründet wurde. Die DMV Crew ist seit über 15 Jahren als Graffiti Kollektiv tätig. Bei der Betrachtung der von DMV gestalteten Wände, wird dem Betrachter von allem etwas angeboten: Old School Graffiti, Pop Art und den ganzen Weg bis hin zum Surrealismus, abstrakten Expressionismus und Kubismus.

 

50-Gris1 mur 2015-3

Gris1, Foto: Archiv Gris1

51- Paris la villette

Gris1, Foto: Archiv Gris1

 

Die Vernissage findet am 28. April ab 18.00 Uhr statt. Die Ausstellung dauert vom 29. April bis zum 28. April 2016 in der Kolly Gallery in Zürich.

Kolly Gallery
Seefeldstrasse 56
8008 Zürich

 

-tdb-

Renaissance – Solo Show JONONE

 

In der kommenden Ausstellung präsentiert die Kolly Gallery den bekannten amerikanischen Graffiti Künstler JonOne. Die Einzelausstellung findet vom 10. März bis zum 9. April 2016 in der Kolly Gallery in Zürich statt. Die Ausstellung setzt sich vorwiegend aus energiegeladenen, kryptischen sowie polychromen Leinwänden zusammen. Der Künstler JonOne, wie sein Name bereits sagt: „John The One“, erfand die Kunst des Graffitis und der Streetart neu, was ihm die Türen zum weltweiten Erfolg öffnete. JonOne’s Werk fällt durch seine explosive Energie und vielseitige Farbgebung auf. Er selbst sieht seine Kunstform als „abstraktes expressionistisches Graffiti“. Seine abstrakten und dynamischen Bilder erinnern an digitale Codes, die zuerst entziffert werden müssen. Es ist wichtig den Bildern die nötige Vertiefungs- und Wirkungszeit zu geben, bis sich der Code von selbst entschlüsselt und die Betrachter der explosiven Schönheit nicht mehr widerstehen können.

2016-Acrylique et encre sur toile, 131,5 x 86 cm_small

Foto: Kolly Gallery, 2016

 

2016-Action Painter, acrylique, encre et Posca sur toile, 145 x 135 cm_small

Foto: Kolly Gallery, 2016

2016-acrylique, encre et Posca sur toile, 140 x 132 cm_small

Foto: Kolly Gallery, 2016

JonOne (John Andrew Perello) ist 1963 in New York (USA) geboren und lebt und arbeitet in Paris (Frankreich). Im Alter von 17 begann er mit seinem Jugendfreund White Man Graffiti zu sprühen. JonOne begann zunächst an den New Yorker U-Bahn-Zügen zu sprayen. Er machte sich schnell einen Namen mit seinem abstrakten und kryptischen Stil, der von Dynamik und Farbe zeugte und sich so von den gängigen figurativen Sprayern absetzte. Im Jahr 1990 fand JonOne’s erste Einzelausstellung mit dem Titel „Graffistism“ in der Galerie Gleditsch 45 in Berlin (Deutschland) statt. Seitdem werden seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen in Tokio, Monaco, Paris, Genf, New York, Hong Kong, Brüssel und Moskau gezeigt.

Einzelausstellung, 10. März – 9. April 2016

Vernissage: 10. März, ab 18.00 Uhr

Kolly Gallery , Seefeldstrasse 56, 8008 Zürich

„RHYTM“ – Brennpunktkünstler des urbanen Raums

Ob mit Tusche, Flizstift, Kugelschreiber oder Bleistift –Rhytm– hat sein Skizzenbuch immer und überall dabei.
Geboren und aufgewachsen ist  Timothy aka Rhytm in Biel (Schweiz) in einem musikalisch-künstlerischen Umfeld, in dem Kreativität und Freiheit eine grosse Rolle spielten. Der Künstlername „Rhytm“ verbindet die Leidenschaft zum Rhythmus und der Bewegung. Schon im Jugendalter beschäftigte er sich mit futuristischen und surrealistischen Malereien und Illustrationen. Auch die Auseinandersetzung mit der Farbpalette war bereits zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Aspekt. Salvador Dali und H.R. Giger waren erste Idole, die Rhytms Kunst grundsätzlich beeinflussten. Ein weiterer Einfluss stammt aus der Hip Hop Bewegung. Ebenso befasste und identifizierte er sich bereits sehr früh mit der B-Boy Kultur. Diese gab ihm Halt und Sicherheit in einer sich stets wandelnden Gesellschaft. „The art on the streets“, wie er es selbst nennt, „beinhaltet jegliche kreative Ausdrucksformen, welche im öffentlichen Raum ihren Ausdruck finden“ (Zitat Rhytm). Musik, Streetart, Breakdance – all dies spricht für Urbanität und Kreativität. Diese schwungvolle und energiegeladene Mischung prägte Rhytms Jugend und hält bis zu seinem heutigen künstlerischen Ausdruck an.
Durch die künstlerische Ausbildung an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich von 1997-2001 im Studiengang für angewandte Kunst und Mediendesign entschied Rhytm sich aktiv und aufrichtig der Kunst hinzugeben und entwickelte so seinen eigenen Stil.

Bildschirmfoto 2015-11-05 um 20.54.26  Bildschirmfoto 2015-11-05 um 20.54.50

Foto: Webseite Rhytm, Sketches, November 2015

Bildschirmfoto 2015-11-05 um 20.54.04 Bildschirmfoto 2015-11-05 um 20.54.50

Foto: Webseite Rhytm, Sketches, November 2015
Seine Arbeiten wirken dynamisch, lebendig und doch einfühlsam. Er stellt diverse perspektivische Ansichten zusammen dar, sodass das Gesamtwerk wie eine Fotographie mit einer nicht intakten oder gesplitterten Linse wirkt. Durch die zahlreichen Fluchtpunkte in einem Bild, wirken die Werke auf den Betrachter entfremdet und bizarr. Wichtig erscheinen ihm dabei die räumlichen und linearen Verhältnisse der Objekte, die durch verschiedene perspektivische Ansichten monumental wirken. Durch die farblichen Nuancen zeigt sich die sensible Beobachtungsgabe des Künstlers.
Um den Puls der Stadt in ihrer alltäglichen Hektik, Bewegung, Stillstand und Ruhe zu erfahren, geht Rhytm auf die Strassen von Zürich. Dort beobachtet und skizziert er alles was um ihn herum passiert, wie ein Wissenschaftler, der eine Feldstudie im öffentlichen Raum betreibt. Mit einer einfachen Ausrüstung, die ein Skizzenbuch, Filzstifte und einen Klappstuhl beinhaltet, sitzt er an den verschiedensten Orten von Zürich und lässt sich durch die Dynamik des Moments inspirieren. So entstehen erste Entwürfe und Skizzen. Diese Skizzen beinhalten eine Ausdruckskraft, die in den später ausgearbeiteten Werken tiefere Beachtung erlangt. Dies ist ein sehr wichtiger Teil von Rhytms Schaffensweise, der seinen Bildern damit diese bestimmte Ausdruckskraft gibt. Ihn begeistern die Strassen, der Groove, die dynamischen Bewegungen der Menschen und Maschinen. Genauso inspirieren ihn diverse Gerüche, Lärm, Geräusche und Stimmungen die in der Luft liegen. Zu dem bereits erwähnten urbanen Stadtbild kommt das Lebendige und Fühlende dazu – der Mensch. Aus groben Linien und breiten Pinselstrichen entstehen markante Visagen und Gesichtszüge. Durch das lange und genaue Beobachten der Welt um sich herum, wiederspiegeln die dargestellten Menschen in seinen Bildern mittlerweile Archetypen der Gesellschaft. Egal welche Altersklasse oder soziale Schicht, mit allen Sinnen protokolliert er malerisch die Umgebung und so findet jeder Mensch ein Platz in seinem Skizzenbuch oder schlussendlich auf der Leinwand. Liebe, Frohsinn und sozialpolitische Themen zeichnen die Werke von Rhytm aus. Deshalb sieht er sich selbst als „Brennpunktmaler“ des Alltags.

„Meine Motive sind soziale Geschichten aus dem Alltag. Ich erkenne mich auch als Brennpunktmaler des öffentlichen Raumes.“ (Zitat Rhytm)

Bildschirmfoto 2015-11-05 um 20.52.20                                             Foto: Webseite Rhytm, Paintings, November 2015

Beispielsweise wird im Bild „Egoismus“ von oben auf eine befahrene Strasse geblickt. In der rechten oberen Bildhälfte ist ein Fussgänger nur schwer erkennbar. Der Fussgängerstreifen ist fast ausgeblasst. Die starken und komplementären Farbkontraste unterstreichen den „Drive“ der Verkehrssituation. Die Hektik, die Unübersichtlichkeit der Situation und die Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern lässt in Einbezug des Titels eine Anlehnung zur Alltagsituation und Gesellschaft vermuten. Jeder will zuerst an das Ziel kommen, wenn möglich schnell, effizient und alleine. Verpackt in lebhaften, heiteren Farben wiederspiegelt dieses Werk eine seröse und auch etwas traurige Wahrheit unseres Zeitgeistes. So weisen die Bilder von Rhytm einen ambivalenten Doppelcharakter auf. Durch seinen freisinnigen, frischen und unbeschwerten Malstil zeugen die Werke von einer farbigen und harmonischen Ästhetik. Bei genauerem hinsehen jedoch, wird aus der Perspektive des Künstlers eine ernsthafte und tiefgründige sozialkritische Analyse der Gesellschaft vorgenommen.

Die Vernissage von Rhytm ist heute 14.11.2015, ab 18.00 Uhr im Restaurant/Cafe Bubbles. Die Ausstellung wird bis im Januar andauern und die Bilder sind bei einem Kaffee, Mittag- oder Abendessen dort zu geniessen.

Adresse: Restaurant/Cafe Bubbles, Werdstrasse 54, 8004 Zürich.

-tdb-

work in progress…mit Zucker

so, nach vielem (uni)studieren und (sonst)studieren habe ich mir heute die Zeit genommen selbst handanzulegen, mit Hilfe von Terpentin, Ölfarben und Pinseln. In meinem bescheidenen Zimmer-Atelier auf dem, heute wiedereinmal, abgeräumten „Maaltischli“ habe ich losgelegt… Hundert, tausen, millionen Gedanken. Musik im Hintergrund. Wie auf einer Autobahn. Jedes Axon meines Gehirn war überaktiv. Ich schaute meine angefangene Leinwand an. Mh. Mein Kopf voll und leer. Gleichzeitig.

Wie wärs mit loslegen?

So liess ich mich auf die „Erfahrung“ ein. Langsam, langsam spürte ich, wie sich mein Geruchssinn dem Geschmack des Terpentins widmete, meine Finger bereits zum Takt der Musik den Pinsel über die Leinwand schiwngten. Die Töne erfreuten meine Ohren, die Lyrics werden klarer….“All die Büecher woni nonie ha gläsä…all die Orte wo i no nie bi gsii…“ Lo & Leduc. Da spielt ihre neugekaufte CD (Zucker fürs Volk) in meinem Zimmer und gleichzeitig kann ich an meinem Bild malen, was für ein Luxus! Plötzlich war ich umgeben von Phantasie – in all ihren Fromen und Äusserungen. Kunst über alle Sinne. Ich war angekommen in der Welt, in der alles möglich ist. In meiner Welt.

Ich kenne mich zwar in der Musikszene nicht allzugut aus, jedoch erkenne ich wenn mich etwas berührt oder nicht. An diesem Punkt ist es auch egal, was man weiss oder was man nicht weiss, es geht darum wie die Musik einem berührt, odr? Lo & Leduc’s Musik habe ich erst kürzlich „kennengelert“ oder für mich „entdeckt“.  Dank Internet und neuen Medien ist, das googeln nach den zwei Jungs ganz einfach. Bald hatte ich gelesen, dass sie in Zürich ein Konzertli geben 🙂 Kurzerhand hatte ich online eine Ticket gekauft, Schlag auf Schlag, haben auch meine Freundinnen nach meiner Facebooknachricht mit dem Youtubelink von All die Büecher und ein paar Worten wie „chuuum schwiizer musigszene understütze…“ Da waren wir nun am Mittwochabend. Der Gedanke an- und die Töne der Blaui Peperoni haben mir den mühsamen Wochenstart versüsst, „irgendöppis hani richtig gmacht…eh eh eh“. Irgendwie hatte der Albumtitel Zucker fürs Volk schon an Wirkung gezeigt. Endlich nach einpaar Feierabendbieren waren wir im Exil angekommen. Zuerst hatte die GlatonGang ihren Auftritt. Das war nett aber hat mich nicht so „berührt“ wie eben die Zucker-Jungs mit ihrer Band Pacomé die man nicht(!!!) vergessen darf. Ich stand mitten in der Menge als sie auf die Bühne kamen und ich muss sagen, die Leute gingen voll an die Decke! Plötzlich war es unglaubich heiss im Exil und eine super glückliche und lockere, trotzdem kraftvolle Athmosphäre kam über die Menge. Saxophon, Trompete, Rap, Gesang, sogar eine weibliche Stimme. Es war ein „mélange“, so ein „mhh..“ wie man „mélange“ eben ausspricht. Ich habe es so empfunden, als wäre alles Eins, dass aus vielen einzelnen Teilen besteht. Man spürt ein grossartiges EINS-sein, oder ein eingespieltes Team eben. Es braucht ein etwas von jedem um das Ganze auszumachen. Man konnte spüren oder hören, dass Lo & Leduc plus Pacomé eine lange Zusammenarbeit vorangegangen ist und dies sich meiner Meinung auch „recht“ gelohnt hat. Seit Mittwoch spiele ich das Album rauf und runter. Ich muss sagen, ich bin überrascht von den schweizer Musiktalenten. Das Album ist vielseitig, manchmal auch vielsprachig. Es ist etwas schweizerisch (im guten Sinne) aber doch gibt es gewisse latino, reggae, orientalische Einflüsse. Als ehemalige Tänzerin können auch meine Hüften, Beine, Schultern und Arme den Rythmen von All Die Büecher, Cinema, Blaui Peperoni, Jung Verdammt, Bini Bi Dir nicht wiederstehen. Also Dancemusic definitiv! Aber nicht nur das, nein, es gibt nicht zwischen sondern explizit auf den Zeilen immer wieder Weisheiten: „o wenn mr Lieder schybe immr no ke Rächnig zahlt / U de frage si, was i de mal wird – Lug in wirde i Momänt nur alt.“ (Ja ich au, da händr rächt!) oder „Aber das isch doch nume Paper, was isch money / Mieti zale isch wi ne Zytigssammlig, han es Bygeli zämä, de giben is wägg / vo irgendwo nim’is ja immr widr här.“ Also zwei bodenständige Jungs mit etwas Lebenserfahrung. Dann gibt es die wunderschöne Ballade in die ich mich persönlich verknallt habe Madrugada Mia. Oder auch Pluto mit James Gruntz, der auch am Konzert live gesungen hat, darf nicht unerwähnt bleiben. Ohne Worte! Zu einigen Dingen gibt es keine Worte! Dazu kommt der elektronische Ansatz im richtigen Moment etwas drum’n’base-mässiges und nicht allzuviel, wie bei Magma im Arm oder Chansohn. Der Intellekt fehlt natürlich auch nicht, ich musste zweimal hinhören, ob ich auch wirklich „Mephisto“ verstanden habe…hihi. Das hat mich irgendwie erfeut. Nun ja, was kann man da noch mehr schreiben. Ah ja, doch da gibt es was, DANKE! Igendöppis händr richtig gmacht, i finges wie nä blaui peperoni! Macht weiter mit dem Colin Pharell Hundeblick und mit eurem berner Akzent. Für alle die es interessiert, sind meine genauen bernerischen Zitate vom Einlageblatt der CD, die alle Songtexte im Lo & Leduc’schen Akzent niedergeschrieben, enthält.

Nach den lebhaften Erinnerungen an das Konzert und einigen Worten zum Album „zucchero per il popolo“ bin ich zurück in meinem work in progress auf der Leinwand und es bleibt mir noch die dreckigen Pinsel zu säubern. Dazu drehe ich nochmals Lo & Leduc auf um etwas ZUCCHERO per la buona notte zu geniessen!!

 

Zum reinhören:

All die Büecher – Lo & Leduc

Madrugada – Lo & Leduc

Cinema – Lo & Leduc

 

-tdb-

 

Das Resultat des Abends (work in progress…Öl auf Leinwand Sidepapier, Chleischter)

Mehr Kunst:

Bild